Erster Test mit Ölfarben

[Mark]

Hallo,

ich habe vor einiger Zeit ein paar Ölfarben geschenkt bekommen und die an einem Modell ausprobiert, auf das Ergebnis war ich sehr gespannt, da dies neu für mich ist. Ich habe aber vorher jeden verfügbaren Artikel über Ölfarben gelesen. Die Ölfarben sind Lukas Sorte 1. Bemalt habe ich damit einen Mimbari Kreuzer, die Farben wurde Naß in Naß gemalt, also nichts vorher trocknen lassen. Das Farbschema mit den Streifen habe ich von einem Bild aus dem Internet.

Grundierung: Citadel weißes Grundierungsspray (24 Stunden trocknen lassen)

Erster Farbauftrag Königsblau dunkel gemischt mit etwas Indigo, eine dünne Schicht direkt auf die weiße Grundierung aufgetragen, das Königsblau ist gut decken so kein Problem mit der weißen Grundierung. Diese Basisfarbe wurde mit etwas White Spirit verdünnt, nur ganz wenig, (es hat die Grundierung nicht angelöst! ) Dann habe ich ganz langsam Zinkweiß auf die helleren Stellen (wo die Aufhellungen und Streifen sein sollen) aufgetragen, ebenfalls dünn (diese Farbe direkt aus der Tube, aber sehr lange auf der Palette mit eine Spachtel durchgerührt. dannach habe ich einen trockenen Pinsel genommen und das Weiß langsam in das Blau eingearbeitet (federn), dadurch habe ich schöne Farbverläufe hinbekommen. Es waren aber einige Versuche nötig ;-).

Das Grün ist Chromoxidgrün stump und feurig, dass ich direkt in das Blau eingearbeitet habe. Jetzt sah man aber noch Pinselstriche in der Farbe. Mit einem trockenen sehr weichen Fächerpinsel habe ich über die ganzen Farbaufträge drübergestrichen, dass eliminiert komplett alle Pinselstriche und softet die ganzen Farbverläufe nochmals nach. Nach dem Trocknen habe ich die Fenster gemalt. Es ist nicht perfekt, aber schon nicht schlecht :-).

Ölfarben haben ja manchmal das Problem das sie glänzend auftrocknen, da habe ich einen Trick gelesen, erst die Ölfarbe aus der Tube eine halbe Stunde auf ein Tempo geben, damit es von dem Leinöl in der Farbe verliert, den gerade dies ist das Glänzige. Auch hilft die weiße Grundierung, da diese durch die vielen Poren viel von dem Leinöl aufnimmt, das Ergebnis kein Glanz nach dem Trocknen.

Gruß

Mark

[Pit Design]

Mit einem trockenen sehr weichen Fächerpinsel habe ich über die ganzen Farbaufträge drübergestrichen, dass eliminiert komplett alle Pinselstriche und softet die ganzen Farbverläufe nochmals nach.

..womit endlich das Geheimnis gelüftet wäre wozu man sowas braucht. Hatte da mal einen in nem Künstlerladen in der Hand, und wusste beim besten Willen nicht was ich damit jetzt anfangen soll :mrgreen:


Die Verläufe sind echt schick geworden, auf den ersten Blick mag man sogar an Airbrush denken.
Magst du vielleicht mal n kleines Tutorial schreiben über Nass in Nass mit Ölfarben? Ich denke mal dass das außer dir hier sonst noch keiner ausprobiert hat und das angesichts des Ergebnisses bestimmt einige interessiert.

Achja, sehich da Gußgrate?


Beim Fragezeichen bin ich mir nicht sicher obs einer ist. Bitte um Aufklärung :mrgreen:

[Tuffskull]

jau ölfarben sind was feines...wer es weniger komplett mit ölfarben mag...dem kann ich diese techniken auch sehr zum altern von modellen empfehlen...

@mark...ölfarben und deren verdünnungen lösen niemals acrylfarben auf wasser basis an...nur acryl auf lösungsmittelbasis, wie z.B. Tamiya Farben.

[Mark]

Hallo.

Pit, ja ich wusste mit so einem Pinsel auch nichts anzufangen, dachte mir wer malt den mit sowas, bis man mich aufgeklärt hat.

Gussgrate: das mit dem Fragezeichen gehört zum Schiff, dass ist eine Vertiefung, wo diese Lamellen hinten anfangen, Das untere (hüstel..) ist ein Gießfehler im Zinn, den habe ich erst bemerkt, als ich die Farbe auftrug, da wars zu spät ..... man hast Du gute Augen .....

Die Farbverläufe, die man mit Öl hinbekommt sind ganz soft und traumhaft, viele mit 54 mm malen ja damit, die Farben gehen ganz weich ineinander über und durch die längere Trocknungszeit kann man lange korrigieren. Aber es ist ein ganz anderes Malen, man muss sich umgewöhnen, wenn man mit Acryl malt. Ich finde es aber auch interessant für Warhammer z.B. Banner. Die meisten Farben trocken schon nach 2 Tagen, bis auf einige Weiß- oder Gelbtöne, hat man mir gesagt.

Pit, ich habe mir kürzlich ein sehr gutes Tutorial aus Coolmini von Frenchkid ins Deutsche übersetzt, das sich genau damit beschäftigt, vielleicht kann ich auch das mit Quellenhinweis posten ?? Dort wird besonders auf Hauttöne eingegangen.

Tuff, das war mir neu, ich habe am Anfang etwas gezittert, wie es sich verhält, war aber völlig problemlos.

Ich werde die Farben auf alle Fälle weiter testen und auch evtl. mal ein Banner probieren. Bisher bin ich positiv überrascht.

Gruß

Mark

[Tuffskull]

meinste damit bekommt man ein geschecktes pferd hin???

[Mark]

meinste damit bekommt man ein geschecktes Pferd hin???

Ja sicher, es kommt drauf an, was für einen Schecken Apfelschimmel oder Palamino.

Apfelschimmel ist ein leicht gräuliches Pferd mit vielen weißen Flecken. Ich würde bei einem Pferd mit seinen vielen großen gebogenen Flächen mit einer Acryluntermalung arbeiten, dann eine dünne graue Grundschicht der Ölfarbe über das ganze Fell, ein helleres Grau mit White Spirit oder Terpentinersatz verdünnt, schön gleichmäßig verteilen und dünn, versuche auch schon alle Pinselspuren zu eliminieren. Eine Untermalung mit Acryl in der gleichen Farbe hat den Vorteil, wenn Du blendest und irgendwo wird die Farbe etwas zu dünn, dann kommt nicht die weiße Grundierung zum Vorschein sondern die graue Untermalung und das fällt nicht auf.

Auf die dünne graue Schicht bringst Du die ersten Lichter auf die erhöhten Stellen (Grau mit etwas Titanweiß gemischt), dann blendest Du die erhöhten Stellen langsam mit einem trockenen, weichen Pinsel in das vorhandene Grau (federn), immer von der hellen Farbe in die dünklere. Übertreibe es da nicht, lieber etwas weniger, als zuviel. korigieren kann man später immer noch. Und dann die Schatten in die tieferen Stellen, nimm zum Abdunkeln des Graus lieber etwas Umbra Gebrannt mit dem Grau gemischt und nur einen Hauch Schwarz, als nur Schwarz, dass kommt etwas natürlicher raus. Hier die tieferen Stellen im Fell sowie den Bauch und die Beine. Auch die Stellen langsam in das Grau einarbeiten, da wo sie aneinander grenzen.

Dann lässt Du etwa 20 Minuten die Farben anziehen und gibst mit reinem Titanweiß auf das ganze Pferd verteilt kleine weiße Punkte mit dem Pinsel auf, immer wieder den Pinsel an einem Tuch (Tempo) abstreifen da sich mit der Zeit graue Farbe sammelt. Wenn Du größere und kleiner Flecken auf dem ganzen Pferd verteilt hast, nimmst Du einen trockenen, weichen und feinen Pinsel und arbeitest die Ränder des Weiß (sofern nicht schon passiert) in das Grau ein. Lass alles einige Tage trocknen dann kannst Du, wenn Du möchtest mit dem Grau und der Grau-Weiß-Mischung einige Stellen reparieren bzw. nachblenden, die nicht ganz sauber geworden sind.

Alternativ kannst Du natürlich auch eine weiße Grundierung zum Aufhellen der grauen Ölfarbe verwenden: auf eine weiße Grundierung eine deckende gräuliche Schicht, dünn auftragen und mit einem etwas breiteren, weichen und trockenen Pinsel langsam und vorsichtig von den erhöhten Stellen Farbe abtragen (wie eine Art schichten), damit bekommst Du auch Farbverläufe hin.

Bei einem Palomino (große weiße und Schwarze oder Braune Flecken) wurde ich mit der Blockmethode malen, d. h. große Blöcke verschiedener Farben, die an den Randern langsam ineinander geblendet werden, was bei Ölfarben ja sehr gut geht. Hier würde ich weiß grundieren.

Du kannst das vorher ja mal ausprobieren, Du hast doch bestimmt eine Probefigur zum Ausprobieren oder vom Basteln ein paar Streifen Plastikkarton übrig, einfach grundieren und das vor dem Pferd ausprobieren, so teste ich mich auch durch :D

Ich hoffe, ich konnte etwas helfen, ich bin auch noch nicht so der große Öl-Experte

Mark

[TIN]

...bemerkenswert sieht aus als wenn die Mini mit Airbrush bemalt worden wäre .... RESPEKT

greetz

[Mark]

...bemerkenswert sieht aus als wenn die Mini mit Airbrush bemalt worden wäre .... RESPEKT

greetz

Das ist der Vorteil an Ölfarben, du kannst die ganz leicht ineinander überblenden, mit tollen Farbverläufen und soften Farbübergängen, wenn Du nass in nass malst. Der Nachteil ist wiederum die doch sehr lange Trocknungszeit der Farben.... Das Ausprobieren macht mir auf alle Fälle viel Spass und ich kann es jedem nur empfehlen, vielleicht mal ein oder zwei Tübchen zu holen, wie Tuffskull schon sagte, sie lassen sich auch prima z.B. zur Alterung einsetzen oder für Verschmutzungen, Blut mit Ölfarbe ist z.B. umwerfend, sieht aus wie echt....

Mark